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28. Oktober 2017 — Neumayer Ethics Council

Risikokultur Veröffentlichung der Neufassung der MaRisk vom 27.10.2017: Was hat "angemessene Risikokultur" mit Ethikkultur zu tun?

Die Neufassung der MaRisk wurde am 27.Oktober 2017 veröffentlicht und wirft einige Fragen auf: Was kommt mit der MaRisk-Novelle auf Finanzinstitute zu? Was bedeutet eigentlich Risikokultur? Was soll sich in der Unternehmenskultur ändern? Was hat Risikokultur mit Governancekultur und letztendlich Ethikkultur zu tun? Welche praktischen Lösungen gibt es für Finanzinstitute?
.Effektives Risikomanagement erfordert den bewussten Umgang mit Risiken in allen Unternehmensbereichen. Wichtig ist, dass mit Risiken nur richtig umgegangen werden kann, wenn sie von allen Mitarbeitern verstanden werden. Mit zunehmender Komplexität in Unternehmen ist das nicht selbstverständlich. Die Weiterentwicklung im Umgang mit Risiken ist ein permanenter Prozess und muss daher ständig an neue Anforderungen – wie z.B. Governance und Risikokultur – angepasst werden. 

Compliance Richtlinien und die Ausarbeitung von Unternehmenswerten werden in der Außen-und Innenwirkung von Unternehmen allein nicht mehr genügen. In der Risikokultur geht es nicht nur um richtig oder falsch, sondern um offene Dialoge zur Klärung risikorelevanter Fragen. Es geht darum, wie mit den Werten und Prinzipien umgegangen wird. Und das hängt von den inneren Einstellungen und Haltungen der verantwortlichen Personen ab.         

Risikokultur ist demnach Chefsache: entscheidend ist der „tone at the top". Die Erstverantwortung für die Entwicklung einer nachhaltigen Risikokultur liegt beim Management Board – und schließlich bei jedem Mitarbeiter. 

Eine angemessene Risikokultur ist eine ethische Unternehmensführungskultur. Denn jede angemessene unternehmerische Entscheidung ist eine ethische Entscheidung und umgekehrt. Zudem sind ökonomisch nachhaltige Entscheidungen ethische Entscheidungen, die nur im Rahmen einer angemessenen Risikokultur getroffen werden können.


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